In Kurzform meine Thesen für die Zukunft von Software-Architekten:
- Standardisierung von Aufgaben und Ausbildung: Hier gibt es vielversprechende Ansätze (beispielsweise iSAQB und der sehr enterprise-lastige TOGAF).
- Anforderungsanalyse wird von Software-Architekten wahrgenommen. Im Bauwesen und großen Teilen der Ingenieurdisziplinen gibt es kein Requirements Engineering, sondern Konstrukteure. Das wird bei Software zukünftig ebenfalls so sein!
- Projektmanager werden zu organisatorischen Erfüllungsgehilfen von Software-Architekten. Wer kennt schon den Projektleiter des genialen Kuppelbaus auf dem Berliner Reichstages? Niemand. Die meisten haben von Sir Norman Foster, dem Architekten, aber schon gehört!
- Nichtfunktionale Merkmale als wesentliches Erfolgskriterium. Von der Einstellung Hauptsache es funktioniert... müssen wir uns ganz schnell verabschieden. Es geht um Qualität und Langlebigkeit!
- Um Größenordnungen verbesserte und komplexere Werkzeuge. Nur noch wenige Eingeweihte werden die Interna zukünftiger Entwicklungswerkzeuge verstehen. Sie werden ungeheuer viele Details vor uns Normalbürgern wegabstrahieren - einen Vorgeschmack gibt das für Kinder entwickelte Programmiertool Scratch - das beispielsweise das komplexe Thema Threading verbirgt - und zwar perfekt!
Als Software-Architekten haben wir eine wirklich spannende Zukunft vor uns!